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Aeugst am Albis. Natürlich offen.

Vernetzungsprojekt

Allgemeines

Im Jahr 2015 wurde das seit 2004 laufende Vernetzungsprojekt der Gemeinde Aeugst a.A. überarbeitet. Die Projektüberarbeitung geschah im engen Kontakt mit allen Beteiligten. Im Frühling 2016 hat der Kanton das Projekt um weitere 8 Jahre von 2016 - 2023 verlängert. Damit findet die engagierte Arbeit der Landwirte für eine erlebnisreiche und naturnahe Landschaft in unserer Gemeinde im Rahmen des Vernetzungsprojekts eine Fortsetzung.

Warum ein Vernetzungsprojekt?

Die Landwirte leisten mit der Anlage und sachgerechten Bewirtschaftung von vernetzten Biodiversitätsförderflächen (früher ökologische Ausgleichsflächen genannt) z.B. Blumenwiesen, Buntbrachen, Obstbäumen und Hecken einen wichtigen Beitrag für den Erhalt und die Förderung der Natur- und Landschaftswerte in Aeugst a.A. Wussten Sie zum Beispiel, dass rund 22% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in unserer Gemeinde als Biodiversitätsförderflächen naturnah bewirtschaftet werden? Ein hoher Flächenwert, der deutlich über dem katonalen Durchschnitt von rund 16% liegt. Die Landwirte gestalten damit unseren Naherholungsraums aktiv mit und fördern seine Erlebnisqualität.

Wie „funktioniert“ ein Vernetzungsprojekt?

Mit der vom Bund revidierten Direktzahlungsverordnung werden weiterführende Massnahmen zur Vernetzung und Qualitätsverbesserung von Biodiversitätsförderflächen gezielt unterstützt. Die Ausrichtung der Bonusentschädigungen für die Vernetzung erfolgt aufgrund eines Vernetzungsprojekts. Zu diesem Zweck werden im Vernetzungsprojekt vorrangige Erhaltens- und Fördergebiete für naturnahe Biotoptypen festgelegt, zum Beispiel artenreiche Blumenwiesen, Hecken, Obstgärten usw. Wenn ein Landwirt seine Biodiversitätsförderflächen innerhalb der bezeichneten Erhaltens- und Fördergebiete anlegt und die Bewirtschaftung auf die Bedürfnisse der ausgewählten Tier- und/oder Pflanzenarten abstimmt, hat er Anspruch auf die Vernetzungsbeiträge.

Mit Schwung weiter

Im Rahmen der ersten zwei Projektetappen von 2004 bis 2015 konnten zahlreiche Landwirte zum „Mitmachen“ am Vernetzungsprojekt gewonnen werden. Aktuell beteiligen sich über zwei Drittel der Landwirte am Projekt. Dieser Schwung wird auch in die 3. Projektetappe mitgenommen. Die Projektmassnahmen und -umsetzung werden durch die kommunale Naturschutzkommission begleitet.

Vernetzte Lebensräume

Geeignete Lebensräume für Tiere und Pflanzen liegen in unserer Landschaft oft voneinander isoliert zwischen intensiv genutzten Kulturland- und Siedlungsteilen. Zudem sind sie oft kleinflächig und strukturarm. Dies ist für das Ueberleben und die Verbreitung der Tiere und Pflanzen problematisch. Je kleiner und isolierter diese Lebensräume sind, desto grösser wird die Gefahr, dass Tier- und Pflanzenbestände z.B. durch Inzucht oder Katastrophen aussterben. Zur Abdeckung der lebensnotwendigen Bedürfnisse (Nahrung, Deckung, Nischen für die Fortpflanzung, Schlafplätze etc.) benötigen die meisten Tiere entwicklungsbedingt oder saisonal unterschiedliche und genügend grosse, strukturreiche Lebensräume in ausreichender Anzahl (z.B. Ried- und Magerwiesen, Gehölze, strukturreiche Wälder usw.). Zudem benötigen sie Verbindungswege und Trittsteine zwischen den naturnahen Lebensräumen (z.B. Bäche, Hecken und Waldränder mit extensiv genutzten Krautsäumen, Brachflächen, extensiv genutzte Wiesenstreifen). Diese Verbindungselemente ermöglichen den Tieren Bewegungen und Wanderungen zwischen Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten, den Erbmaterialaustausch zwischen örtlich getrennten Populationen, die Besiedlung neuer Lebensräume etc. Zudem binden sie kleinere naturnahe Gebiete zu grossräumigeren Lebensraumnetzen zusammen.